Ist Wut schlecht oder gut? Dies liegt wohl im Auge des Betrachters. Kann ich wieder lernen gut mit meiner Wut zu sein? Wenn ja, wie? Hier gebe ich dir mein Beispiel.
Wut tut Gutes.
Kurz nach Weihnachten wollte mein Sohn einen Gitarrenständer für seine E-Gitarre, die er zu Weihnachten bekommen hat. Nach kurzer Recherche und mangels online Verfügbarkeit haben wir uns entschlossen aus dem Reste-Holz im Keller einen Gitarrenhalter selbst zu bauen. An diesem Tag war mir schon von Anfang an nicht so wirklich nach bauen zu mute. Da mein Sohn aber drängt habe ich seinem Wunsch nachgegeben und mit Ihm angefangen zu bauen. Als wir fast fertig waren, wollte ich das aufhängen auf den nächsten Tag verschieben, weil ich lieber etwas anderes machen wollten. In dem Moment kam meine Frau herein und begutachtet unser Projekt. Wie soll ich es sagen? Es gefiel Ihr überhaupt nicht. Wir hatten verschiedene Holzsorten und Farben genommen, es war zu dunkel, die Halterung war anders als auf den Beispiel, es ist größer geworden als ursprünglich gedacht, … Sie war wütend, weil wir etwas anderes gebaut hatten, als Sie es sich vorgestellt hat. Wir (mein Sohn und ich) waren bis zu dem Zeitpunkt sehr stolz und zufrieden mit unserem Werk. Da hat die geringe Wertschätzung uns dann doch sehr angegriffen und es fiel uns nicht leicht in unsere Mitte zu bleiben. Jedenfalls merkte ich wie die Wut auch in mir aufstieg und ich noch nicht so richtig wusste, wie ich Sie zum Ausdruck bringen soll. Jedenfalls habe ich mich versucht bei mir zu bleiben und so wurde die Wut mein Antrieb und ich habe das Projekt, Wandhalterung für die Gitarre zu Ende gebracht. Auch als es noch ein Problem mit der Aufhängung gab, konnte ich dies mit einer enormen Schnelligkeit und Entschlossenheit lösen. So dass die Wandhalterung noch am selben Tag mit E-Gitarre hing.
Ich bin sehr Dankbar, dass mir meine Wut geholfen hat, Dinge zu Ende zu bringen. Sowie ich meiner Frau dankbar bin, dass Sie mich wütend gemacht hat, weil das habe ich in dem Moment gebraucht um zum Abschluss zu kommen. Und meinen Sohn bin ich dankbar, dass er mich ermutigt selbst Dinge zu bauen und mich dabei Tatkräftig unterstützt. Ich freue mich das damit ein Projekt zu Ende ist und ich wieder Kraft und Energie für neue Projekte habe.